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Wanderausstellung

Kompendium zur Geschichte der Justiz im Nationalsozialismus

Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach stellt Katalog zur Wanderausstellung der Dokumentations- und Forschungsstelle vor

Am Dienstag (14.05.) fand im Ministerium der Justiz die Vorstellung des Katalogs zur Wanderausstellung der Dokumentations- und Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus“ statt.

Seit dem Jahr 2016 verfügt die in der Justizakademie des Landes Nordrhein-Westfalen ansässige Dokumentations- und Forschungsstelle mit seinem Leiter Dirk Reitzig über eine Wanderausstellung. Die Konzeption der Wanderausstellung ermöglicht dabei einen guten Überblick über die wichtigsten historischen Fakten zum Themenkomplex „Justiz und Nationalsozialismus“. Der jetzt fertiggestellte Katalog zur Wanderausstellung komplettiert diese nunmehr.

Der Katalog stellt bereits die Justiz in der Weimarer Republik dar, zeigt auf, wie es den Nationalsozialisten gelang, die Justiz ab 1933 „gleichzuschalten“, ferner wie die Justiz willfährig nationalsozialistisches Unrecht legitimierte und die Juristen selbst zu Tätern wurden. Der Katalog befasst sich darüber hinaus auch mit der Nachkriegsgeschichte, wie insbesondere aufgrund personeller Kontinuitäten in der Justiz eine schonungslose Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit in der jungen Bundesrepublik nicht gelingen konnte.

Letztlich wird der schleppende Prozess der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts betrachtet, ebenso wie die noch bis heute andauernde, allzu zögerliche Strafverfolgung von nationalsozialistischen Gewalttaten.

Damit eignet sich der Katalog innerhalb der Justiz besonders zur gemäß § 5a DRiG geforderten Vermittlung des nationalsozialistischen Unrechts bei den Referendarinnen und Referendaren.

Er stellt aber auch einen gewichtigen Beitrag zur Rechtsstaatsbildung dar und soll das Bewusstsein schärfen und die Sensibilität dafür erhöhen, sich immer wieder aufs Neue für unsere tragenden Werte der Demokratie einzusetzen.

Der Katalog kann ab Juni 2024 über die Dokumentations- und Forschungsstelle kostengünstig bezogen werden.